Menschen zwischen Elbe und Weser

2023 / 2024 markieren den Moment einer gesellschaftlichen Zäsur. Europa und Deutschland stehen am Ende einer weltumspannenden Pandemie. Der russische Angriffskrieg hat die europäische Sicherheitsarchitektur bis auf unbestimmte Zeit erschüttert. Die Veränderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die wachsende wirtschaftliche Stärke Asiens stellen den Status Deutschlands als Industriestandort und Exportnation im Rennen um die Digitalisierung von Produkten und Arbeitsplätzen zunehmend infrage. Die Klimakrise, sowie gesellschaftliche Umbrüche durch Globalisierung, Zuwanderung, antidemokratische Tendenzen und den demografischen Wandel schaffen tiefe Verunsicherung und Ratlosigkeit mit dem Blick auf die Zukunft. Gräben zwischen den Generationen öffnen sich und Fragen stehen im Raum: 

Wer sind wir? Woher kommen wir? Und wo wollen wir hin?

Was hält unsere Gesellschaft zusammen? Was macht unsere Heimat aus?

Mit Unterstützung des Landschaftsverbands Stade ist ein Film entstanden, der mittels vieler kurzer filmischer Einzelportraits einen umfassenden Blick auf die Geschichte, die Zukunft und den aktuellen Status der Gesellschaft und die regionale Kulturszene erlaubt. Dabei kommen Menschen von gesellschaftlicher und kultureller Bedeutung zu Wort und liefern Antworten zu den oben genannten Fragen. Menschen die ihre eigenen Wege gehen, Widerstände aus dem Weg geräumt haben, um ihre Visionen und Vorstellungen von einem guten und erfüllten Leben in die Realität umzusetzen. Die Interviews sind mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen verflochten, welche die überwältigende Schönheit des Elbe-Weser-Dreiecks erspüren.

Die Einzelportraits dieser Serie verdichten sich zu einer Momentaufnahme der Gesellschaft in einem besonderen Abschnitt der Geschichte dieser Region. So setzt sich aus vielen Einzelportraits ein Gesamtbild zusammen. Die Protagonisten können durch ihre gesellschaftlichen und künstlerischen Aktivitäten als Vorbilder dienen und sie erklären uns geschichtliche und gesellschaftliche Zusammenhänge. Sie stiften durch ihr Wirken Identität, bieten Identifikationspotenzial, kreieren gesellschaftliche Zentren, laden durch ihre Arbeiten zur Selbstreflexion ein und eröffnen damit die Möglichkeit, sich unserer selbst zu vergewissern.

Sie ermuntern uns dazu, die Gesellschaft und unser Zusammenleben mit zu prägen und weiter zu entwickeln. Mit dem Blick auf die Region kann sich auch ein neues Verständnis für die eigene Identität im globalen Kontext entwickeln. Der Status unserer Gesellschaft wird als ein kleiner Augenblick in einem umfassenden geschichtlichen Ablauf verständlich und dieses Verständnis eröffnet neues Vertrauen in die Zukunft.

Der Landschaftsverband Stade mit dessen Unterstützung dieses Filmprojekt entstand, steht durch seine Arbeit und seine Konstitution mit vielen dieser Menschen in enger Verbindung. Ihm gehören die niedersächsischen Landkreise Cuxhaven, Osterholz, Rotenburg (Wümme), Verden und Stade an, sowie die meisten größeren Städte und Gemeinden des Elbe-Weser-Dreiecks. Darüber hinaus auch viele kulturelle Verbände und Vereine der Region wie die Worphüser Heimotfrünn e.V.

Kurzbiografie Rainer Ludwigs 

Jahrgang 1965, geboren in Worphausen. Nach dem Grafik Design Studium an der Hochschule für Künste Bremen mit Schwerpunkt auf Illustration und Zeichentrickfilm kreierte Rainer Ludwigs Werbespots bei der Internationalen Werbeagentur Grey in Düsseldorf. Seit 1995 ist er als mehrfach ausgezeichneter freier Regisseur und Filmemacher tätig. Seit 2012 lebt und arbeitet er mit seiner Frau Tetyana Chernyavska in Ottersberg. Neben Realfilmprojekten produzieren sie 2D- und 3D-Animationen für verschiedene Fernsehsender. 2001 – 2004 Gastprofessur an der Hochschule für Künste, Bremen.

Ehrenamtliches Engagement in folgenden Branchen- und Berufsverbänden: 2004 – 2012 Vorstandsmitglied Filmbüro Bremen. 2016 - 2024 Vorstandsmitglied Film & Medienbüro Niedersachsen e.V.  2018 - 2024 Mitglied im Fachbeirat der nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH.